Wissenschaftliches Arbeiten
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Information zur Vorwissenschaftlichen Arbeit, Zitierregeln, Evaluierung von Webseiten, nützliche Webseiten, etc.
Information zur Vorwissenschaftlichen Arbeit, Zitierregeln, Evaluierung von Webseiten, nützliche Webseiten, etc.
Arbeiten, die du in der Schule oder an einer Universität oder Fachhochschule schreibst, also wissenschaftliche Arbeiten, setzen sich üblicherweise auch mit bereits vorhandenem Wissen auseinander und bauen darauf auf.
Wenn du für eine schriftliche Arbeit Gedanken, Ideen und Information aus fremden Quellen (Büchern, Internetdokumenten, Artikeln, Abbildungen, Tabellen, Grafiken, ...) verwendest, müssen diese genau belegt werden.
Zitieren ist aus folgenden Gründen wichtig:
Sorgfältiges Zitieren ist auch ein Hinweis auf sorgfältige (wissenschaftliche) Arbeit.
Für deine ersten schriftlichen Arbeiten (Handouts zu Referaten, schriftliche Buchbesprechungen, ... ) genügen einfache Zitate am Ende deiner Arbeit.
Wenn Gedanken, Ideen und Information aus Büchern stammen, ist folgende Information wichtig:
Information zu Verfasser, Titel und Verlag findest du auf der Titelseite (vorne im Buch), Information zu Erscheinungsjahr und Ort auf der Rückseite der Titelseite.
Demo Titelseite und Rückseite
Kinney, J. (2011) Gregs Tagebuch 5. Geht's noch? Köln: Baumhaus
Oder:
Snyder, T. (2017) Über Tyrannei. Zwanzig Lektionen für den Widerstand. München: C.H.Beck.
Kromp-Kolb, H. und Formayer, H. (2018) +2 Grad. Warum wir uns für die Rettung der Welt erwärmen sollten. Wien: Molden.
Weitere Beispiele: siehe unten.
Wenn du schon mehr ausprobieren willst: Information zur Auflage, wenn es sich nicht um die erste Auflage handelt, steht nach dem Titel.
noch eine Demo Titelseite und Rückseite
Beutelspacher, A. und Wagner, M. (2008) Wie man durch eine Postkarte steigt. ... und andere spannende mathematische Experimente. 2. Auflage. Freiburg im Breisgau: Herder
Wenn der Verfasser nicht genannt bzw. unbekannt ist, fängst du mit dem Titel an und das Jahr steht nach dem Titel.
Wenn Ideen und Information aus dem Internet stammen, ist folgende Information wichtig:
Tovar, C. (2018) Elektrosmog. Verfügbar unter: https://www.planet-wissen.de/technik/energie/elektrosmog_unsichtbare_bedrohung/index.html. (Zugriff: 24.1.2019)
Wenn der Verfasser eine Institution oder Organisation ist, findest du üblicherweise Information darüber im Impressum oder in "Über uns", "about us", etc.
Amnesty International Österreich (2019) Neue Anklage gegen Journalisten. Verfügbar unter:https://www.amnesty.at/mitmachen/actions/neue-anklage-gegen-journalisten/(Zugriff: 24.1.2019)
Webseiten ohne Datumsangabe: statt des Datums steht o.J. (ohne Jahresangabe)
Beispiel für ein Bild:
Leibovitz, A. (1999) Bruce Springsteen, Philadelphia. Verfügbar unter: http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/annie-leibovitz/bruce-springsteen-philadelphia-Gd4ZhFIMI2OqVcrL_7FeWA2(Zugriff: 24.1.2019)
Das Zitat, das wörtlich oder sinngemäß auf Gedanken, Ideen und Information aus fremden Quellen (Bücher, Internetdokumente, Artikel, Abbildungen, Tabellen, Grafiken, ...) hinweist, ist im Text der Arbeit kurz, es besteht nur aus einem Namen, der Jahreszahl und eventuell der Seitenzahl. Im Literaturverzeichnis (meist am Ende der Arbeit) ist es alphabetisch geordnet, vollständig und basiert auf einem bestimmten Zitierstandard.
Es gibt zahlreiche Zitierstandards, innerhalb einer Arbeit muss aber unbedingt konsequent nach einem Standard zitiert werden.
Für welchen du dich entscheidest, hängt von deiner Betreuerin bzw. deinem Betreuer ab oder der Institution, für die du die Arbeit schreibst.
Die Harvard-Zitierweise (Autor-Jahr-Zitierweise) ist ein internationaler, inzwischen auch in Europa sehr verbreiteter und vor allem in den Sozialwissenschaften häufig verwendeter Zitierstandard. Im Text werden Autor, Jahr und eventuell Seitenzahl der zitierten Quelle angegeben (Kurzzitat), im Literaturverzeichnis wird alphabetisch geordnet das dazugehörende vollständige Zitat angeführt.
Sinngemäß übernommene Gedanken und Aussagen (indirekte Zitate) werden in eigenen Worten formuliert. Mit einem indirekten Zitat kann
Der Sinn der ursprüngliche Aussage darf in keiner Weise verändert werden.
Wörtliche (direkte) Zitate sollen nur sparsam übernommen werden und möglichst kurz sein: einzelne Wörter oder höchstens wenige Zeilen. Wörtlich sollen Gedanken und Aussagen nur dann wiedergegeben werden, wenn es wirklich nötig ist, für Begriffe zum Beispiel, die nicht in eigenen Worten formuliert werden können. Es ist nötig
Wenn ein wörtliches Zitat länger als zwei oder drei Zeilen ist, wird es in einem eigenen, eingerückten Absatz ohne Anführungszeichen wiedergegeben.
Die Handreichung Die kompetenzorientierte Reifeprüfung. Vorwissenschaftliche Arbeit gibt folgende Richtlinie:
Grundsätzlich ist beim Quellenverweis im Textteil der Arbeit ein Kurzzitat nach dem Autor-Jahr-System zu empfehlen: Autor, Erscheinungsjahr, Seite werden in einem Kurzzitat angeführt. Die kompletten bibliografischen Angaben zur Quelle finden sich im Literaturverzeichnis, eine eindeutige Zuordnung muss gewährleistet sein. (BMB, 2016, S. 8)
Kurzzitate im Text, wenn sinngemäß (indirekt) auf eine fremde Quelle Bezug genommen wird :
Sie werden im Text häufig so eingeführt:
Seitenzahlen werden im Kurzzitat nicht angegeben, wenn sich die Gedanken, auf die du dich beziehst, auf ein ganzes Werk erstrecken. In diesem Fall steht häufig "vgl."
Kurzzitate im Text, wenn wörtlich (direkt) auf eine fremde Quelle Bezug genommen wird :
Die wörtlich übernommene Passage steht in Anführungszeichen, [...] kennzeichnet eine Auslassung.
Nach dem Duden Fremdörterbuch (2001) versteht man darunter die "unrechtmäßige Aneignung von Gedanken, Ideen o.ä. eines anderen auf künstlerischem od. wissenschaftlichem Gebiet u. ihre Veröffentlichung; Diebstahl geistigen Eigentums; Diebstahl geistigen Eigentums"
Plagiieren bedeutet also, die Ideen und Gedanken anderer zu verwenden ohne dies deutlich kenntlich zu machen. Auch wenn du sie sprachlich veränderst, sie z.B. umschreibst oder Wörter umstellst, handelt es sich trotzdem um geistigen Diebstahl, wenn nicht auf den Urheber verwiesen wird!
Wie vermeidest du Plagiate?
Mach von Anfang an, noch während deiner Literatursuche und bevor du zu schreiben beginnst, genaue Aufzeichnungen darüber, woher Ideen und Informationen kommen.
Du wirst wahrscheinlich für deine Arbeiten hauptsächlich folgende Arten von Quellen verwenden:
Reihenfolge im Zitat:
Information zu Verfasser, Titel und Verlag findest du auf der Titelseite (vorne im Buch), Information zu Erscheinungsjahr und Ort auf der Rückseite der Titelseite.
Dunker, A. (2008) Die chinesische Sonne scheint immer von unten. Licht- und Schattengestaltung im Film. 5., überarbeitete Aufl. Konstanz: UVK.
Weitere Beispiele
Haim, K. und Lederer-Gamberger, J. (2007) Chemie macchiato. Cartoon-Chemiekurs für Schüler und Studenten. München: Pearson Studium.
Grieser-Kindel, C., Henseler, R. und Müller, S. (2009) Method Guide. Methoden für einen kooperativen und individualisierenden Englischunterricht in den Klassen 5-12. Paderborn: Schöningh.
O'Hare, M. (Hrsg.) (2004) Was macht die Mücke beim Wolkenbruch? Neue wunderbare Alltagsrätsel. 2. Aufl. München: Piper.
In englischen Werken werden die Abkürzungen ed. bzw. eds. (editor, editors) für Herausgeber verwendet, edn. für Ausgabe (edition)
Berg, B. L. (2004) Qualitative research methods for the social sciences. 5th edn. Boston, Mass.: Pearson.
McMenemy, D. and Poulter, A. (eds.) (2005) Delivering Digital Services. A handbook for public libraries and learning centres. London: Facet.
Ein etwas komplizierteres Beispiel: ein Beitrag in einem Buch mit Herausgeber
Reihenfolge im Zitat:
Herzig, B. und Grafe, S. (2010) Digitale Lernwelten und Schule. In: Hugger, K-U. und Walber, M. (Hrsg.) Digitale Lernwelten. Konzepte, Beispiele und Perspektiven. Wiesbaden: VS Verlag. S. 115 - 127.
Brünle, E. and Rösler, K. (2005) Die Stadtbücherei Stuttgart - Lernbegleiter für Schüler und Bildungspartner der Schulen. Bibliothek Forschung und Praxis, 29 (1), S. 109-115.
Dankert, B. (2005) Der Fall Bundesrepublik Deutschland: Leseförderung in Bibliotheken. Büchereiperspektiven, 03, S. 22-28.
Niedermeier, C. (2006) Land der Berge, Land der Bücherlosen. Der Standard, 14./15. Oktober, S. 41.
Wenn kein Autor genannt wird:
Ende mit Schrecken für Siemens-Radarprojekt. (2011) Der Standard, 9. September, S. 10.
Artikel in Fachzeitschriften und Zeitungen, die online zur Verfügung stehen, werden auf dieselbe Weise zitiert, mit folgendem Zusatz am Ende, also nach der Seitenzahl (wenn vorhanden): [Online] Verfügbar unter: http://... (Zugriff Datum)
Die Universität Innsbruck bietet zum Beispiel Zugang zu kostenlosen Online-Zeitschriften. Einen Artikel der Zeitschrift für Soziologie, der online zur Verfügung steht, würdest du so zitieren:
Beyer, H. und Liebe, U. (2010) Antiamerikanismus und Antisemitismus: Zum Verhältnis zweier Ressentiments. Zeitschrift für Soziologie, 39 (3), S. 215 - 232. [Online] Verfügbar unter: http://www.zfs-online.org/index.php/zfs/article/viewFile/3037/2571 (Zugriff 28. August 2011)
Wenn vorhanden, sind in der Regel folgende Angaben zu machen:
Wenn kein Autor erkenntlich ist, kann auch nur der Name einer Organisation oder der Titel stehen.
Falls eine Webseite weder Autor noch Titel hat, stellt sich allderings die Frage, ob die Quelle geeignet für eine wisschenschaftliche Arbeit ist.
Bojanowski, A. (2011) Schlechtes Wetter verursacht Bürgerkriege. Verfügbar unter: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,782166,00.html (Zugriff 28. August 2011)
T-Rex, Jäger der Nacht (2008) Verfügbar unter: http://sciencev1.orf.at/science/news/153105 (Zugriff 28. August 2011)
BMB (2016) Die kompetenzorientierte Reifeprüfung. Vorwissenschaftliche Arbeit. Unverbindliche Handreichung für das Prüfungsgebiet "vorwissenschaftliche Arbeit" (VWA) Verfügbar unter: https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_ahs_vwa_handreichung.pdf?5koqa5 (Zugriff 31. Dezember 2016)
Duden Fremdörterbuch (2001) 7., neu bearb. und erw. Aufl. Mannheim: Dudenverlag
Hug, T. (Hrsg.) (2006) Wissenschaftliches Arbeiten: Handreichung. Innsbruck: Fakultät für Bildungswissenschaften der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. [online] http://www.uibk.ac.at/ezwi/studium-lehre/sonstiges/biwi_handreichung-wiss-arbeiten_v1-1_060504.pdf (Zugriff 25. August 2011)
Schulmeister, R. (2009) Gibt es eine "Net Generation"? Erweiterte Version 3.0. Verfügbar unter: Hamburg: Universität Hamburg, Zentrum für Hochschul- und Weiterbildung. http://www.zhw.uni-hamburg.de/uploads/schulmeister_net-generation_v3.pdf (Zugriff 19. Juli 2011)
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (2004) Praxisleitfaden Schulbibliothek. Eine Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Verfügbar unter: München: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung. URL: http://www.leseforum.bayern.de/pdfs/leitfaden_biblio.pdf (Zugriff 30. März 2006)
Stary, C. (2010) Unterrichtsentwicklung in mathetisch begründeten eLearning-Umgebungen. In: Eichelberger, H., Laner, C. u.a. (Hrsg.) Unterrichtsentwicklung via eLearning. München: Oldenbourg, S. 11 - 23.
Stern, T. (2010) Leitartikel "Schule reformieren". Cool Impulszentrum: Newsletter 03/10. Verfügbar unter: http://www.cooltrainers.at/index.php?id=481 (Zugriff 19. Juli 2011)
Copyright Monika Dlaska (2011)
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