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Die Lateiner_innen

roemer klein 3der 7. Klassen

fuhren auch dieses Jahr wieder nach München, um ihre bisher erworbenen Vorstellungen römischen Lebens zu ergänzen oder sogar ein bisschen zu revidieren. In der Römerabteilung der Archäologischen Staatssammlung und vor allem angeregt durch die auch in diesem Jahr wieder exzellenten Ausführungen von Dr. Bischler taten wir dann beides.

Über einiges wussten wir zwar schon Bescheid, aber wir fanden es gut, in möglichst authentischer, angreifbarer* Umgebung daran erinnert zu werden. Ebenso vieles war neu und eine echte Bereicherung für wissbegierige, sich umfassend bilden wollende Lateinlernende. So wissen wir jetzt, warum keltisches Keramikgeschirr mit Grafit eine Vorstufe des Schnellkochtopfgedankens war, wo Fluch-Scherben überall zum Einsatz kamen oder wo Ansätze modernen Wrestlings schon in der Antike zu finden waren, dass es Wettbetrug schon so lange wie Wetten gibt und warum man dank Vulkanausbrüchen sagen kann, dass im ersten Jahrhundert schon 40 cm mal 40 cm große Fensterscheiben in Verwendung waren. Römische Unsitte, Essensreste auf den Boden zu werfen, erinnerte aber leider nicht alle in der Gruppe an die Mühen moderner Lehrpersonen.

Wobei wir bildungsmäßig übrigens auch nicht vor Steinzeit oder Mittelalter Halt machten: Nur einen Feuerstein brauchte man, wenn man Katzengold und Buchenzunderschwamm zur Hand und Lust auf gebratenen Säbelzahntiger hatte, und der Schatz am Ende des Regenbogens hat mit vergrabenen und im Mittelalter aufgepflügten Münzvorräten zu tun, die erst sichtbar wurden, wenn nach Regen die Sonne darauf schien.

Wir bekamen also eine sehr gute Idee davon, wie beeindruckend der Wissenschaftszweig der Experimentellen Archäologe ist, und nicht nur, weil was lange für ein Rasiermesser gehalten wurde sich als Schlachtmesser herausstellen kann. Und den Hinweisen zur neuesten, sich mit unserem Wissen nicht ganz deckenden Nero-Forschung gehen wir im Unterricht nach.

In der Glyptothek waren wir bereits vom Weg durch das Gebäude zu unserem eigentlichen Ziel - der Sonderausstellung Im Zentrum der Macht – Holzmodelle des Forum Romanum und Überlegungen zur augusteischen Machtpolitik - sehr angetan. Einige der Dinge, mit denen wir in unseren Lateinstunden noch nicht zu tun hatten, waren der Begriff des Archaischen Lächelns, der Barberinische Faun, eine der berühmtesten hellenistischen Figuren, oder die Gründe für das Fehlen jeglicher Bronzebildwerke aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Ebenso ungewohnt war uns der Gedanke, dass die Antike, in den Worten der uns durch die Ausstellung führenden, ebenfalls ausgezeichneten Archäologin "superkitschig und knallbunt" war. Aber mit diesem Gedanken setzen wir uns auch noch auseinander. (dlam, 14. Mai 2015)


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