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Viel erlebt

 Zeitzeuge Rossmeier klein 130413und sehr viel Glück gehabt

hat Hans Roßmeier, der 1920 in Innsbruck geboren wurde. Sein größtes Glück war seiner Einschätzung nach der Umstand, dass er in einer Familie aufwachsen durfte, die der NS-Ideologie nichts abgewinnen konnte. Seiner Mutter hat er es zu verdanken, dass er schon sein ganzes Leben lang davon überzeugt ist, dass alle Menschen gleich sind.

Wenige Tage nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich schenkte sie ihm den Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Das Buch schildert die Schrecken des Ersten Weltkrieges. „Genau das“, prophezeite ihm seine Mutter, „erwartet uns jetzt auch.“
Sein Stiefvater Raimund Salchner hatte als Polizeibeamter vor 1938 sehr häufig mit Nationalsozialisten zu tun und machte sich dabei keine Freunde. Er wird sofort inhaftiert und in das KZ Dachau überstellt. Als gebrochener Mann kehrt er 1940 wieder nach Innsbruck zurück. Dort schließt er sich später einer Widerstandsgruppe an und unterstützt unter anderem die Operation Greenup.
Eindrücklich schilderte uns Herr Roßmeier auch seine Erlebnisse an der Front. Er war Sanitäter und als solcher als chirurgischer Assistent im Einsatz. Dass sich nach 1945 niemand mit der NS-Zeit auseinandersetzen wollte, versteht er sehr gut. Dabei hätte es in seinen Augen nur Verlierer gegeben und der notwendige Wiederaufbau war eine willkommene Ablenkung. Völlig unverständlich ist ihm aber, dass es selbst heute noch Menschen gibt, die offenbar nichts aus dieser Zeit gelernt haben. Und genau darum sollte es uns gehen, meinte er abschließend.

Die Ereignisse um die Operation Greenup schildert Peter Pirker in seinem eben erschienenen Buch „Codename Brooklyn“.  Zwei jüdische Agenten und ein desertierter Wehrmachtsoffizier lehnen sich aktiv und erfolgreich gegen das NS-Regime auf. Sie versorgen die Alliierten mit wichtigen Informationen und sind dabei auf HelferInnen aus Tirol angewiesen. Einer dieser Helfer ist Raimund Salchner, der Stiefvater von unserem Gast. Das Buch gibt es unserer Schulbibliothek. (Christian Mathies, 26. April 2019)

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